Heinrich von Everstein

 

 

 

Heinrich von Everstein (geb. 1224), direkter Nachfahre des Grafen Albrecht III. von Everstein, den Lehensmann vom Kölner Erzbischof Philipp I. von Heinsberg und dem Erbauer der Kugelsburg zu Volkmarsen.

Der Junge Heinrich von Everstein erlernte das Lesen und Schreiben im Kloster zu Corvey, das ebenfalls zu dem Lehen der Everstein gehört. Von Lehren der örtlichen Mönche inspiriert zog er schon sehr jung im Gefolge einer Gruppe Pilgerreisende ins Heilige Land. Nach einer langen und beschwerlichen Reise erreichte er Jerusalem und suchte Zuflucht bei den Brüdern vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem, dem Deutschen Orden. Als er sich von der langen Reise erholt hatte, schloss er sich nach einer kurzen militärischen Ausbildung einer Streitmacht an, die Richtung Ägypten zog um Kairo von den Ayyubiden zu befreien.

Nach langen und schweren Kämpfen, musste das Heer den Rückzug antreten. Heinrich erhielt auf Grund seiner Disziplin im Kampf und seiner Abstammung die Ritterwürde anerkannt. Zusammen mit Gleichgesinnten beschloss er sich der Expansion des Deutschen Ordens im Osten des Reiches anzuschließen. der siebte Hochmeister des Deutschen Ordens, Heinrich von Hohenlohe, rief seine Gefolgsleute zu einem neuen Kriegszug gegen die Preußen.

Amalie von Scheidwart

 

 

 

 

 

Amalie von Scheidwart, geb am 11.03.1225 als fünfte Tochter des Vogtes Frederich von Scheidwart. Amalie erlernte das Lesen und Schreiben in der Klosterschule zu Aroldessen. Schon früh war klar, dass der Vater nicht die nötige Mitgift stellen konnte um die Tochter gebührend zu verheiraten. Amalie schloss sich einer Gruppe Pilgerreisender an, um Erlösung und Trost im Heiligen Land zu finden. In Passau verließ sie jedoch die Gruppe und Unterzog sich einer harten Ausbildung zur Halbschwester im Dienste des Deutschen Orden.

Hier erlernte sie die Heilkunst und leistete ihren Dienst im Spital zu Passau. Doch der Ruf des neuen Hochmeisters Heinrich von Hohenlohe erreichte Amalie von Scheidwart. So zog Sie des Weges Richtung Norden um noch einmal am väterlichen Hofe gastieren zu können. Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat, schloss sich Amalie einem kleinen Heer von Ordenleuten an um sicher nach Livland zu kommen.

 

Gustav Reck Freiherr von Arlen und Herr zu Tarnow

 

 

 

Gustav Reck Freiherr von Arlen und Herr zu Tarnow *1234(1251-1272) ist der zweitgeborene Sohn des ersten Freiherrn von Arlen, Gustav der Recke *1191/92(1233-1244). Dieser traf 1228 als Hauptmann eines Söldnerhaufens 1228 in Thorn ein. Laut Familienbiebel wurde er 1230 "aufgrund heldenhafter Taten und mutigen Streitens" ins den Deutschen Orden aufgenommen. Wahrscheinlich als Sergant, denn obwohl zu diesem Zeitpunkt der Orden noch nicht Ritterbürtige auch als Ritter annahm, hätte dies die Familienbiebel sicherlich erwähnt. 1233 wurde Gustav wegen der Zeugung eines Kindes mit einer Prußin aus dem Orden entlassen. Man verlieh ihm den erblichen Titel eines Freiherrn mit Mittlerer Gerichtsbarbeit über das christliche Dorf Arlen im nördlichen Gebiet (Masuren) des uneroberten prußischen Landes Galindien. Sicherlich für den Orden ein Todesurteil. Aber offenbar führte Gustav eine friedliche Politik, denn Kämpfe mit den Prußen wurden nicht verzeichnet und Gustav starb wohl im Alter von etwa 52 Jahren friedlich.

Bis 1250 scheint die Mutter die Regentschaft über das Dorf Arlen zu haben. Erst da tritt der Erstgeborene Alfred Recke Freiherr von Arlen auf *1233(1244/50-51). Anscheinend gerät er mit dem prußischen Edlen in Rhein in konflikt und fordert Unterstützung vom Deutschen Orden an. Die Chronik der Stadt Rhein verzeichnet für das Jahr 1251 den Angriff und die Eroberung durch 4 Deutschordensritter, von denen nur einer gefallen sei. Natürlich kann eine größere Siedlung nicht von 4 Männern erobert worden sein. Sicherlich war Kriegsvolk anwesend. Der gefallene Ordensritter muß Alfred gewesen sein, denn die Biebel nennt ihn danach nicht mehr.

Mit Gustav Reck Freiherr von Arlen und Herr zu Tarnow beginnt eine Episode mehrfacher regierender Zweitgeborener, so daß schließlich etwa um 1380 der schwarze Rand um das Wappen herum als Zeichen des Zweitgeborenen fest in das Wappen integriert wird.

Gustav selber hatte mit dem Dorf Tarnow ein eigenes, einzig ihm verpflichtetes Dorf erhalten, aus dessen Einkünften er frei schöpfen konnte. Arlen als Ordensdomäne wurde von ihm weiterhin für den Orden verwaltet. Hier konnte er 45 % der Überschüsse selber behalten. Der Rest ging an den Orden. Hauptsächllich handelte er wie seine Nachfahren mit Holz. Getreide, Wachs und Honig gehörten aber ebenfalls zu den Handelsgütern.

Gewohnt hatte er für ein in Preußen üblichem Wohnturm erbaut aus Feldsteinen. Dieser war umgeben mit einem Palisadenwall auf steinernem Mauerwerk. Innerhalb des Walles befanden sich die hölzernen Stallungen und Unterkünfte der Dienerschaft. Die Burg war jeweils etwa 1 Km von Arlen und von Tarnow entfernt und konnte daher bei Überfällen kaum Schutz für die Beweohner der Dörfer bieten.

Gustav fiel schließlich im letzten Jahr des 2ten prußischen Aufstandes 1272 irgendwo in Samaiten (Memelgebiet) im Alter von 38 Jahren.

 

Dieterich von Arlen

Dietrich von Arlen, geb. im Jahre des Herrn 1230 zu Marienburg, leistet seinen Dienst bei den Armbrustschützen im Stadtaufgebot. Nicht selten steht Dieterich auch im direkten Sold des Deutschen Orden und zeichnete sich immer wieder als geübter Schütze an der Armbrust aus